Nachhaltigkeit im Fokus Wie arbeitet eine Sparkasse nachhaltig? Im Gespräch mit Katrin Stieglitz, Bereichsdirektorin Unter- nehmensentwicklung der Nospa Frau Stieglitz, Sie begleiten als Verantwortliche für Nachhaltigkeit die Nachhaltigkeitsstrategie der Nospa von Beginn an. Was sieht diese vor? Katrin Stieglitz: Erarbeitet haben wir unsere Nachhaltigkeitsstrategie bereits vor 4 Jahren. Seit 2018 ist sie in die Geschäftsstrategie integriert. Danach richten wir unser Handeln aus. Die Strategie selbst leitet sich aus unserem öffentlichen Auftrag, unserer Verantwortung in der Ge- sellschaft und unserer Vision ab, ein wertvolles Lebensumfeld mitzuge- stalten für die Menschen zwischen Nord- und Ostsee. Diese Vision steht über allen fünf Handlungsfeldern, die die Strategie definiert: 1. Umwelt- belange, 2. Arbeitnehmerbelange, 3. Menschenrechte, 4. Soziales und Gemeinwesen, 5. Compliance. Ende 2020 hat die Nospa eine Selbstverpflichtung zu noch mehr Nach- haltigkeit unterzeichnet. Wie kam es dazu und was beinhaltet diese? Katrin Stieglitz: Die Selbstverpflichtung für klimafreundliches und nachhaltiges Wirtschaften hat das Ziel, unseren Geschäftsbetrieb bis 2035 CO2-neutral zu gestalten. Aufgesetzt wurde die Selbstverpflich- tung in der Sparkassen-Finanzgruppe auf Grundlage des Pariser Kli- maabkommens, der Grundsätze für verantwortungsbewusstes Bank- wesen der Vereinten Nationen und der Richtlinien der Bundesrepublik Deutschland. Wir sind eine von rund 200 Sparkassen, die sich der Ini- tiative angeschlossen haben und so wesentliche Verantwortung über- nehmen. Für uns ging die Unterzeichnung damit einher, dass wir unsere Strategie weiter konkretisiert und unsere qualitative Ausrichtung für das Jahr 2021 um quantitative Zielsetzungen ergänzt haben. Welche Auswirkungen haben all diese Schritte und Maßnahmen nun konkret? Katrin Stieglitz: Im Jahr 2020 haben wir einige tolle Meilensteine er- reicht. Zum einen haben wir gemeinsam mit unseren Kunden den Absatz nachhaltiger Wertpapierprodukte um 20 % gesteigert. Zum anderen haben wir alle 40 personenbesetzten Standorte und unsere SB-Standor- te vollständig auf Ökostrom umgestellt und unseren CO2-Fußabdruck halbiert – von 2.300 Tonnen auf rund 1.000 Tonnen. Auf dem Weg zum papierlosen Betrieb konnten wir unseren Papierverbrauch durch die Digitalisierung von Akten und durch Online-Banking um weitere 5 % senken – inzwischen nutzen beispielsweise 70 % unserer Online-Ban- king-Kunden aktiv das elektronische Postfach. Auch die Beschaffung unserer Bürobedarfsartikel wurde so umgestellt, dass diese bereits zu 65 % aus umweltfreundlichen Produkten bestehen. Für 2021 möchten wir unsere Kunden zum Thema Nachhaltigkeit noch gezielter beraten – sowohl im Anlagegeschäft als auch bei Finan- zierungsfragen. Im Besonderen betrifft dies die Unterstützung von Unternehmen bei der Transformation hin zu einer nachhaltigeren Ausrichtung. Im Rahmen der Kli- maselbstverpflichtung werden wir außerdem unse- re CO2-Werte weiter senken. Ein Sprung wie zuletzt durch die Ökostromumstellung ist natürlich nicht mehr so leicht zu schaffen, aber unser erklärtes Ziel ist eine Reduzierung von 5 % pro Jahr. Auch die För- derung regionaler Projekte steht selbstverständlich wieder weit oben auf unserer Agenda. Wenn Sie einen Punkt herausgreifen würden, der Ihnen besonders am Herzen liegt – welcher wäre das? Katrin Stieglitz: Im Grunde genommen sind das zwei Aspekte, die jedoch eines gemeinsam haben: unsere Region. In unserem Geschäftsgebiet zwi- schen den Meeren erleben wir die Erderwärmung durch die Erhöhung des Meeresspiegels. Zwar ist dies nicht immer greifbar, aber wenn wir im Febru- ar innerhalb einer Woche einen Temperatursprung von 30° C verzeichnen, gehen die Alarmglocken an. Deshalb empfinde ich unsere Aufgabe im Klima- schutz für die Menschen und die Gewerbetreiben- den als besonders wichtig. Denn unser Beitrag, die Region nachhaltig zu gestalten, betrifft auch das wirtschaftliche Umfeld. Unternehmen eine nach- haltige Wertschöpfung zu ermöglichen, sodass Arbeitsplätze langfristig erhalten bleiben, liegt in unser aller Interesse. Das Stichwort »Buy local« hat durch die Corona-Pandemie eine noch stärkere Be- deutung bekommen und steht für die Lebenseinstel- lung, sich mit der Region zu identifizieren. So stüt- zen wir alle gemeinsam die Wirtschaft vor Ort und machen unsere Heimat lebenswert. Wie profitieren die Kunden der Nospa von der nachhaltigen Ausrichtung? Wir als Nospa, auch zusammen mit unseren Ver- bundpartnern, können unsere Kunden qualifiziert beraten – bei der nachhaltigen Geldanlage, bei der Umsetzung nachhaltiger Projektlösungen und für das eigene Selbstverständnis. Nachhaltigkeit ist längst kein Trend mehr, sondern wichtiger Baustein unserer gesellschaftlichen Verantwortung. Als No- spa können wir unseren Kunden ein gutes Gefühl ge- ben, mit einem nachhaltig geführten Unternehmen vor Ort zusammenzuarbeiten, das regionale Ver- antwortung übernimmt. | 1 2 0 2 e b a g s u A — — — — — e i p s m i e H l 11